zwei wochen später, kontrolle. es summt mächtig vor der hütte, der ableger hat sich gut eingelebt. ziemlich viele bienen, sicher dreimal so viele wie im schwarmvolk. klar, immerhin hab ich das ablegervolk mit vollen brutwaben und einigem an vorräten bekommen. das bedeutet, es gab keine brutunterbrechung: kontinuierlich schlüpfen neue bienen, während die königin weiter eier legt. im schwarmvolk sieht das anders aus: der schwarm ist ja beim einfangen komplett nackt, nur bienen, keine waben. in der beute mussten die bienen erst mal waben bauen, bevor die königin eier legen konnte – und dann brauchts noch mal ca. 21 tage, bis die ersten bienen schlüpfen…
rundherum blüht die sommerwiese, die bienchen haben dicke pollenhöschen an. ich gehe mal davon aus, dass reichlich nektar eingetragen wurde, und dass zumindest im ablegervolk der platz langsam knapp wird – immherhin staut sich’s schon ein wenig vor dem flugloch. zeit für die erste honigraumerweiterung?
da bemerke ich, dass es zeit für mehr routine wird – und dass ich endlich ohne jacke und schleier arbeiten lernen sollte. draußen ist es heiß und unglaublich schwül, und in der jacke (und der langen hose) fühle ich mich irgendwie wie eine rosine im heißen topfenstrudel. auch die bienen erscheinen nicht ganz so angetan vom wetter, ein wenig hantig sind sie schon. trotzdem, wieder kein smoker (hab’s noch immer nicht geübt, ihn ordentlich anzustarten), nur ein wenig wasser aus der sprühflasche.
check schwarmvolk: nicht wirklich vorangekommen, einiges an neuen waben, aber noch genug platz. wenig bienen, das lass ich lieber so. nicht erweitern.
check ablegervolk: hui, die kiste ist knallvoll mit bienen, ungefähr tausend (nein, zehntausend… mindestens…) krabbeln innen am deckel. in den waben glänzt der honig, scheint als gäb’s genug zu fressen. ok, hier setz ich jetzt mal einen honigraum mit leeren rähmchen drauf. das macht wieder platz für die bienen, und gibt ihnen beschäftigung.
das ziel für heuer ist ja, dass beide völker zumindest einen honigraum ausbauen und mit vorräten (also honig) auffüllen. denn das benötigen sie zum überwintern. um die temperatur im stock über die kalte jahreszeit konstant zu halten, verbrauchen sie einiges an honig. es heißt, eine vollzarge für ein starkes, und eine flachzarge für ein schwaches volk (auch weil dann der raum kleiner ist, den das volk warm halten muss).
es wäre natürlich noch nett, wenn mehr als das abfallen würde, das könnte ich dann nämlich ernten. aber für gewöhnlich kommt jetzt schon die eher magere zeit für bienen: generell gibt’s weniger blühende pflanzen, ausser in gebieten, wo feldmäßig sonnenblumen, buchweizen, lupinen oder so angebaut werden. zwar hab ich schon präventiv einige baumscheiben mit blühender gründüngung versehen, einen blumengarten vor der bienenhütte angelegt und auf der wiese ein striktes mähverbot erlassen, doch die großen blütenfelder fehlen. und wegen der trockenheit bilden die pflanzen sowieso weniger nektar. also wird das heuer wohl eher nichts mehr mit dem honig.
auch gut, wenn nur die bienen genug haben und den winter überstehen. denn das nächste frühjahr kommt bestimmt…